Mein Root-Server bei Greatnet – ein Zwischenbericht
Was gibt es zu schreiben zum Root? Ein paar Fakten, ein paar Erfahrungen und aktuelle Statistiken.
Mein Weg zum Root-Server
Ich hatte geschrieben, dass ich einen Server mieten wolle, weil mein damaligerer Hoster All inkl mir Probleme bereitete bzgl. Erreichbarkeit und Performance. Damals wollte ich bei OVH einen Root mieten, was ich auch für einen Monat getan hatte, aber den Vertrag schnell wieder kündigte, weil der Support inkompetent und unzuverlässig war. Teurer Spaß war das!
In einem weiteren Artikel habe ich geschrieben, dass ich nun den Umzug auf den neuen Webserver vorbereiten würde. Nach vielen Gesprächen und Überlegungen hatte sich Gretnet bei der Wahl des Root-Server am Ende durchgesetzt. Dieser Artikel soll den aktuellen Stand wiedergeben.
Fakten zum Root-Server
Ich habe bei Greatnet den sogenannten Root Server Entry gemietet. Das gute Stück hat folgende Werte:
- Intel Core2Duo 2x 2,33 GHz
- 2 GB DDR-RAM
- 2x 160 GB SATA 2 Festplatten
- Traffik inklusive
- 100 MBIt Full-Duplex an 1 GBit Netzwerkkarte
- Betriebssystem Debian Etch 64bit Version inkl. Confixx
Erfahrungen zum Root-Server
Aktualisierung
Die Konfiguration des LAMP mit Confixx war fehlerlos. Ich habe am Anfang Debian und danach Confixx aktualisiert. Ein paar kleinere Veränderungen am Apache, die aber eher Geschmackssache sind. Und fertig war der Root.
Umzug der Webseiten
Beim Umzug der Webseiten bzw. der PHP-Dateien fühlte ich zum ersten Mal wieder den Luxus eines Root-Servers. Einfach auf der Konsole mit dem FTP-Server von All inkl verbinden und alle Dateien direkt übertragen. Spitze! Auf diese Art und Weise ist der Umzug natürlich sehr schnell und die Dateirechte bleiben erhalten!
Den Umzug der Datenbanken habe dann ganz langweilig über PHP-MyAdmin gemacht. Nach ein paar Anpassungen der Zugangsdaten liefen die ersten Blogs auch wieder recht schnell.
Bei dieser Gelegenheit habe ich erst Mal groß Reine gemacht und die Plugin-Verzeichnisse und die Datenbanken mächtig aufgeräumt.
Bei einem Blog kam es zu Problemen mit den Umlauten, aber das war auch schnell erledigt mit ein paar SQL-Kommandos.
Weil aber im Leben nichts umsonst ist und so ein Umzug nie ohne Schwierigkeiten über die Bühne geht, gab es Probleme mit Confixx bzw. der Konfiguration der virtuellen Host und mod-Rewrite. Da ich Confixx noch nicht gut kannte war es einfach nur Horror. Nach ein paar Stunden Recherche und Tüfteln fand ich dann die Lösung unter Admin > Einstellungen > httpd Spezial. Confixx nimmt als Standard ganz schöne harte Einstellungen vor und nach der Lockerung liefen die Blogs.
Der Umzug der Domains von All inkl zu Domaindiscount24 verlief völlig unproblematisch und schnell. Vor allem war die Hotline von Domainsdiscount24 sehr hilfreich und der Support von All inkl hat wieder immer sehr schnell gearbeitet! Wer mehr wissen will hier ist das Thema Trennung Webspace und Domain.
Datensicherung des Root-Servers
Die Konfiguration von Debian sowie von Confixx wird einmal Nachts automatisiert auf meine NAS ins Heimnetz gesichert. Das Ganze geschieht über Rsync, genauso werden alle Webordner und alle Datenbanken gesichert. Wer mehr wissen will, dem kann ich gerne die Skripte geben.
Statistiken der Webseiten und des Root-Servers
Die folgenden Statistiken leiden darunter, dass ich untern den beiden Blogs Änderungen und Belastbarkeitstest meines WordPress Plug-Ins KeywordFire mache, also die Ausreißer nach oben eher ignorieren :=)
Problemfall Blog.Tim-Bormann bzgl. Response Time
Das Blog hatte Schwierigkeiten bzgl. der Performance. Die Ladezeiten der Webseite waren unterirdisch und viele Besucher von Google kommend kehrten auf halben Weg dem Blog den Rücken. Es musste was geschehen und mehr Serverpower war eine Möglichkeit.
Die Startseite ist wieder recht schnell:
Und die Unterseiten kommen nun wirklich zügig:
Die Gesamtschau ist am Ende etwas verwaschen, wegen meiner Tests mit dem Plugin, aber zeigt den aktuellen Trend und das vorherige Problem:
Statistiken des Servers laut Munin
So hier der Bilderwald :-)
Apache2
Man kann schön sehen, dass meine Seiten hauptsächlich in einer Zeitzone viel gelesen werden und man kann sehen, dass der Apache recht entspannt bliebt obwohl ich mod_deflate (Komprimierung vor Versand der Seiten) eingeschlatet habe.
Statistiken des Roots
Der Arbeitsspeicher unter Linux ist recht uninteressant und mit der Swap-Tabelle wollte ich nicht langweilen weil diese gar nichts zeigt. Was man aber gut sieht ist die Auslastung der CPUs (0-100 = erster Kern und 101-200% = zweiter Kern).
Die Forkrate ist suboptimal. Sie zeigt die zusätzlichen Prozesse, wenn die Standard-Prozesse nicht mehr ausreichen. Und der load average gibt die Gesamtbelastung des Root-Servers an. Alles unter 1 ist völlig entspannt. Mein Root hat einen Durchschnitt von 0,2, so dass da noch vieeeelllll Platz nach Oben ist :-)
Wie man sieht, träumt der Server die meiste Zeit nur vor sich hin. Er nimmt uns eigentlich kaum wahr. Ich werde mir vielleicht den MySQL-Server einmal in ein paar Wochen anschauen, weil da ist noch nichts optimiert.
Ergebnisse des Umzugs auf den Root
- deutlich höhere Gesamtperformance bzgl. Ladezeiten
- deutlich höhere Zugriffszahlen über Google (rund 1/3 mehr)
- klarere Strukturen bzgl. Webspace und Domain (Trennung)
- WordPress ist jeweils aktuell und aufgeräumt
- saubere und regelmäßige Datensicherung
Ob ich wieder umziehen würde? Ganz klar ja!