Test der dogado vServer Windows und Linux

Mein Hoster dogado hat schwer aufgerüstet in Sachen vServer und ist dachte frag mal an, ob Du Dir die schöne neue Serverfarm / -welt nicht mal genauer ansehen kannst. Vor allem die dogado vServer Windows Server 2008 wollte ich mir ansehen. Und als ausgemachter Debian-Fan wollte ich mir natürlich auch die Konfiguration der virtuellen Debian 5 Server ansehen.

Vorab einräumen muss ich aber, dass ich dem Windows vServer aufgrund der Oberfläche 2 GB Arbeitsspeicher spendiert habe. Die virtuelle Linux Maschine bekam nur die Hälfte. Unter einem Gigabyte macht in meinen Augen ein Windows 2008 Server als Webserver keinen Sinn und mit zwei GB macht er erst Spaß. dogado bietet natürlich auch virtuelle Einheiten mit 512 MB Arbeitsspeicher an, aber dann ist der Internet Information Services schnell am Ende der Möglichkeiten, aber man kann ja auch anderes mit einem Windows vServer anstellen als Webseiten ausliefern…

Virtueller Windows 2008 Server

Als erstes habe ich mir einen dogado vServer mit Windows 2008 erstellt, weil ich ein ausgemachter Skeptiker bin, wenn es um den Einsatz von Windows Servern als Webserver geht und noch zwei mal wenn sie virtualisiert sind. Da mich die dogado-Techniker aber schon das ein oder andere Mal von ihrer Kompetenz überzeugen konnten, wollte ich ihnen und Microsoft eine Chance geben.

Erste Anmeldung

Die Schönheit, wenn man unter Windows 7 arbeitet und auf einen Server von Microsoft zugreift, ist dass alles out-of-box rennt. Einfach die Remote Desktop-Verbindung aufrufen, Anmeldedaten eingeben und schon sieht man den Windows-Desktop. Via RDP lässt sich der Windows vServer verwalten als ob er im Arbeitszimmer unter dem Tisch stehen würde.

Erster Eindruck

Ich habe vor ein paar Jahren mich mal mit der Administration von Windows Servern beschäftigt, so dass ich hier niemanden etwas vormachen will. Ich kann mir nur einen Überblick verschaffen.  Der IIS läuft. MySQL-Server in Version 4.1 und 5.0 sind installiert. Ein Mailserver rennt und via Plesk 9.5  kann man das alles verwalten. Darüber hinaus sind Dateidienste aktiviert.

server-manager

Ein Test des Windows vServer mit WordPress-Installation habe ich mir geschenkt, weil ich kein Vergleichsprodukt habe und kaum Erfahrungen. Ich habe mir statt dessen den Linux vServer genauer angesehen.

Virtueller Debian 5 Server

Wie gesagt habe ich mir als nächstes einen Debian vServer angeschaut. Ich habe mich natürlich für Debian 5 entschieden und weil ich faul bin mit Plesk ;) Als auswählbare Distributionen stehen noch

  • CentOS 5,
  • Suse 11.1,
  • Ubuntu 10.04 und
  • Fedora Core 12 zur Verfügung.

Bis auf Ubuntu und Fedora sind alle Distributionen auch inklusive  Gute Auswahl wie ich sagen muss.  Plesk 9.5.2 verfügbar. Plesk kostet keinen Aufpreis. Eine virtuelle Instanz mit 1 GB Arbeitsspeicher kostet 13,90€, 2 GB Arbeitsspeicher 22,90€ und 4 GB 39,90 €… alle Preise unter dogado vServer Linux

Ein Blick auf Plesk gefällig?

virtueller-debian-linux-server-mit-plesk

Ein Debian 6 Squeeze vServer ist noch nicht verfügbar, so wie ich dogado kenne wird der aber bald nach dem freeze verfügbar sein und dass sollte irgendwann in diesem Sommer sein. Na mal schauen.

Ich hatte mir, wie zuvor erwähnt, einen 1 GB vServer installiert. Bei den Linux vServern sind 1000 MB shared zusätzlich verfügbar, d.h. je nach Gesamtsystem-Auslastung hat man 1 GB mehr Arbeitsspeicher.

Bei einem Blick auf die Konfiguration des vServers fiel mir auf, dass Samba neben dem LAMP installiert ist,  was ich sehr interessant finde, weil es zusätzliches Anwendungsmöglichkeiten bietet. Wer mehr dazu wissen will schaut sich meine Samba Server Anleitung an (quick & dirty).

Ok zurück zum LAMP. Es handelt sich um Apache 2 prefork, PHP5 (u.a. mit Python, Perl und gd-Bibliothek…), ProFTPd, webalizer und awstats (beides wahrscheinlich wegen Plesk). qMail, Courier-Imap und Postfix kümmern sich um Emails. Mir fehlte phpMyAdmin, was via apt-get install phpmyadmin zügig erledigt war.

Testergebnis bzgl. der neuen virtuellen Server von dogado

Plesk fühlt sich schnell an, somit war die Domain und Datenbank schnell erstellt. Das latest.zip von WordPress geholt und entpackt. Ich war überrascht wie schnell WordPress 3 installiert war.

Aber schauen wir uns mal die Unterschiede zur Konfiguration der Konkurrenz bzw. der T-online vServer an. Mal sehen wie sich der dogado vServer schlägt bei etwas Traffic. Zum Vergleich der Telekom-vServer strich die Segel schon bei 20 Clients bzw. zeigte schon Wartezeiten von 8 Sekunden bei 10 Besuchern und 30 Sekunden bei 20 Besuchern.

Hier der Loadtest vom 9.7.2010 für ein WordPress 3.0 mit Twenty:

load_test_vserver_linux

Der vServer hält weit mehr gleichzeitige Besucher als der von t-online aus, aber die Ladezeiten sind dann auch unterirdisch. Wie man sieht muss dogado an der Performance noch schrauben. Um es klar zu sagen, der vServer ist für den Zugriff von 10 oder mehr Besuchern gleichzeitig nicht wirklich gerüstet. Die Ergebnisse sind zwar besser als die der Telekom, aber Performance pur ist das nicht. Übrigens, die T-Techniker haben mir für das 4. Quartal einen aktualisierten vServer versprochen. Mal sehen ob dogado hier noch etwas machen kann.

Interessant ist, dass sich Backend und Webseite beim einfachen Besuch sich richtig schnell anfühlen. Wieso diese Probleme mit mehr Zugriffen?

Ein weiterer Test zeigt  eine gute Anbindung. Die Zugriffszeiten sind wie gewohnt sehr gut. Also daran kann es nicht liegen

zugriffszeiten_virtueller_server

Ich verstehe eigentlich nicht, warum der load test nicht besser ausfällt und teste deshalb Apache direkt.  Den Apache Benchmark mache ich via ab, aber wie man sieht fällt dieser auch nicht besser aus. Es zeigen sich zwar keine Fehler, jedoch sind ~ 2,9 Sekunden bei 10 gleichzeitigen Zugriffen nicht gut.

load test apache vserver

Fazit

Klar kann man WordPress durch einen Cache beschleunigen oder auf Seiten des Servers noch einiges machen, aber darum geht es hier nicht. Ich habe ja auch ein jungfräuliches WordPress getestet und kein Blog mit hunderten von Artikel mit vielen Bildern. Aktuell ist der dogado vServer besser als der der Telekom, aber überzeugt bin ich nicht.

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