Werde Root Server mieten!

Aktuelle Daten für die vergangene Woche

Wie man sehen kann waren die Seiten teilweise nicht erreichbar, wobei man knapp eine Stunde aufgrund des Umzugs auf einen neuen Webspace abziehen muss.

Die Responsezeit, d.h. die Zeit für die Antwort auf ein http-Request, wurden auf dem neuen Server sogar noch schlechter(!) *grummel* und erst besser nach dem ich auf die Plugins WordPress Reports, Adminbar, Easy Graphatar, Popularity Contest und Post Thumbs verzichtet habe. Bei 4000 unique Hits pro Tag dürften diese Plugins den Server nicht so belasten (was sie früher auch nicht taten)!

Rückmeldungen zum Thema Server mieten statt shared Webspace

Im Prinzip war die Resonanz von Lesers / Bloggern auf meine Artikel, …

… die auch All Inkl nutzen, in zwei Gruppen aufgeteilt:

• Ich bin auch bei All inkl und die sind doch spitze! Was willst Du? Du hast es bestimmt selbst verbockt!
• Und … habe leider seit längerem die gleichen oder ähnliche Probleme mit All Inkl.

… die nicht All Inkl Kunden haben mir ihre Erfahrungen zu gemieteten virtuellen und Root Server per Email oder im Messenger erzählt. So kam ich auch zu meinem zukünftigen Anbieter OVH. In drei Wochen und VIER Ausfälle des Servers und weit mehr Tickets und Anfragen bei/  an einen überforderten und unfreundlichen OVH-Support. Ganz klar nicht empfehlenswert (und ich bin sehr entgegenkommend und verständnisvoll!).

By the way… ich danke Dirk, Denis, Mark, Jan, Fred und Rainer (sorry wenn ich jemanden vergessen habe!) für die Tipps und teilweise im Besonderen für Ihre Geduld mit mir bzgl. der vielen Nachfragen. Übrigens Jonas, ich habe Euer Projekt noch auf dem Schirm =) Wer mir erzählt das Web oder die Blogosphäre würde nicht funktionieren, dem sage ich nur: So ein Unsinn der Austausch funzt und macht Spaß!

Zurück zum Thema, wieso also jetzt die Überschrift “Werde Root Server mieten!” von jemandem der noch vor einem Jahr gesagt hat, dass Blogger schreiben sollen und nicht root spielen sollen?

Shared Webhosting vs. eigenen Root-Server mieten

Welche Nachteile bietet shared Webhosting für mich?

Wer, wie ich, direkt oder indirekt von seinen Webprojekten lebt findet es nicht lustig, wenn diese Projekte nicht online sind. Der All Inkl Support sagt mir, der Grund für die Ausfälle meiner Webseiten wäre durch einen anderen Kunden auf dem Server passiert. Ich weiß nicht, ob das Caschy war ;-) bei dem eine russische DOS-Attacke geritten wurde oder ob irgend ein Skriptkid einfach Filme gestreamt hat… ist mir auch herzlich egal!

Das Problem beim Shared Webhosting sagt der Name schon. Der Rootserver wird geteilt mit anderen Kunden und was die so treiben oder was ihnen zugefügt wird kann ich nicht beeinflussen.

Welche Möglichkeiten gibt es noch ( bei All Inkl )?

Eigentlich wollte ich gerne aufgrund des Supports bei All inkl bleiben, aber nach dem zweiten Umzug über Nacht auf einen anderen Server innerhalb von All Inkl, den weiteren Löchern bzgl. Performance und nach einigen Aussagen von Supportern per Telefon, die sich auch nicht recht zu helfen wussten,  beschlicht mich der Gedanke:

All Inkl ist Opfer ihres eigenen Erfolgs geworden! Wieso? Die haben zu viele Kunden mittlerweile. Rootserver werden voll gepackt bis das Rack raucht. Fazit: Ich bin dann mal weg =)

Alterativen? AllI Inkl bietet neben dem All Inkl Privat Plus Tarif mit 50 Kunden als größeren Tarif nur noch den All-Inkl Business Tarif mit 30 Kunden an. Bei 30 Business-Kunden habe ich zwar keine Skriptkids, aber dafür nur noch Business-Kunden mit richtig Traffic und Last auf dem root, dass das keine Verbesserung ist liegt auf der Hand! Der Supporter von All Inkl konnte mir den Tarif als Lösung meines Problems auch nicht empfehlen. Also Business-Paket keine Alternative!

All Inkl bietet leider keine dickeren Pakete, wie shared Server aller Host Europe mit Web Pack Pro. Host Europe ließ mich jedoch nicht testen (hatte beim Support per Emil angefragt) und bloßen Marketing-Versprechen traue ich nicht mehr. Der nächst größere Schritt ist bei All Inkl ein managed Server mit AMD Athlon 64, 1GB Arbeitsspeicher und 100 GB Festplatte für ~100 € / Monat inkl. Märchensteuer und einem 100er Einrichtungsgebühr.

Managed Server vs. Rootserver mieten

Ich habe mich lange mit dem Gedanken getragen den managed Server zu mieten. Wieso ich einen in Sachen Kennzahlen unzeitgemäßen Server nehmen wollte?

Der Vorteil einen managed Servers bei “Alles inklusive” zu mieten ist vielleicht nicht allen bewusst:

• Der Kunde hat den Server für sich, was klar sein dürfte =).
• Die Besonderheit: Der All Inkl Support zieht den bestehenden Shared Hosting Account einfach auf den managed Server um, d.h. keine Änderung der DNS-Einträge und kein FTP-Daten- und Datenbank-Umzug. Cool oder?!
• KAS, Members Area und Webmail bleiben wie gewohnt.

–> Keine Administration, Service wie immer und KASS = Luxus pur

Nachteil des Managed Servers

100€ / Monat fixe Kosten und keinerlei Zugriff auf den Webserver, d.h. ich kann nicht den seit langen ersehnten Porno-Warez-Server aufziehen… Ne ernsthaft…

… den Root Server mieten bietet ein paar Vorteile:

• Kosten von 42 € / Monat plus Märchensteuer (statt 81€ + MwSt bei All Inkl für den managed) für eine Core2Duo 2,3 GHz, 2 GB Arbeitsspeicher, 500 GB Raid und unlimited Traffic an einer garantierten Bandbreite von 100 MBit / Kunde. Angebot nennt sich SuperPlan Mini bei OVH.
• Möglichkeit der Installation eines VPN- und Proxy-Servers und die Verfügbarkeit von SSH, was ich schmerzlich vermisse (bin abhängig von der Macht), sowie allem an Diensten was ich sonst so will.
• 500 GB online Festplatte, die wiederum auf 750 GB OVH-FTP-Speicherplatz gesichert werden kann, bei Verfügbarkeit von Rsync und Verschlüsselung schreit das nach dem Thema Online Backup ;-)
• Coding-Projektideen der letzten Monate könnte ich auf einem Root in die freie Wildbahn bringen und ich könnte daran andere teilhaben lassen.
• Überhaupt kann ich mit Freunden mir den Root Server teilen und befreundeten Bloggern ggf. Webspace und Bandbreite anbieten, aber ob ich Caschy mit seinem russischen Kumpels und dem dicken Traffic aufnehme weiß ich nicht ;-)
• Root mieten und Download-Angebote bei brutto 12 MB / Sekunde bzw. netto ~10 MB / Sekunde down sind problemlos drin (Bsp. ich dachte an virtuelle Maschinen per Torrent)
• OVH bietet mit Debian Etch ein mir vertrautes Betriebssystem für Root Server, d.h. ich kann das Ding administrieren (, wobei ich einen Email-Server nicht darüber laufen lassen werde; ich bleibe bei Gmail)!
• Des Weiteren… andere Unternehmen haben auch nette Supporter ;-) und OVH hat einen so guten Ruf bei Server-Besitzern wie All Inkl bei Shared Webhosting Kunden.
• Außerdem schreit das Teufelchen auf meiner Schulter: “Dicken Root-Server mieten… Dicken Roo…” und mir tut das Ohr schon weh.
• UND ich kann endlich wieder mein T-Shirt anziehen: They call me root… you better have a backup if you see me laughing! Juuhhuuu… Mein Name ist Bormann… Root Bormann *lol*

NACHTRAG: Wie im Text schon erwähnt habe ich nach drei Wochen den Root-Server von OVH gekündigt, weil in meiner Praxis nie einen solch genervten, frechen und auch noch fachlich unvisierten Support erlebt habe. Ich brauchte den Support, weil der Server in drei Wochen VIER mal down war ohne das ich große Ändeurngen an Debian vollzogen hätte. Die Root-Server von OVH stehen in Paris und der deutsche Support ist im Saarland, was wohl dazu beiträgt dass die deutsche Niederlassung mehr eine Marketing-Abteilung als ein Support eines Rechenzentrums ist. Es gibt eine ganze Reihe von zufriedenen Kunden, aber für mich gilt NIE WIEDER OVH!